8. Januar 2010

Fremdbilder - Migrantische Selbstbilder im Zeughauskino

Wenngleich begleitend zu der vom Präsidenten der DHM-Trägerstiftung im Verbund mit dem Staatsminister für Kultur inhaltlich weichgespülten und anschliessend medial vergeigten Ausstellung über die Geschichte der Migration in Deutschland und Frankreich im Deutschen Historischen Museum (DHM) läuft derzeit im Zeughauskino eine Filmreihe unter dem Titel MIGRANTISCHE SELBSTBILDER, die wenn mensch sich für dergleichen interessiert, eine Seltenheit nach der anderen präsentiert.

Da ich leider erst jetzt zu dem Hinweis komme, kann ich ja nur noch auf die folgenden Highlights hinweisen, möchte mir aber den Hinweis nicht verkneifen: wenn jemand von Euch mal die Gelegenheit hat Sema Poyraz' und Sofoklis Adamidis' Gölge zu sehen - hingehen.

Was kommt noch: gleich heute abend (Fr, 8.1.) läuft Tevfik Başers Klassiker 40 qm Deutschland.
Nächsten Dienstag (12.1.) läuft Voyage au Congo F 1927, Marc Allégret, André Gide, 101’, frz. ZT
am Mittwoch gefolgt von einem Kurzfilmprogramm mit Filmen zur Migrationsgeschichte der DDR, das weitgehend einem Programm entspricht, das mir im Rahmen der Sichtungen zum "Work in Progress"-Projekt, ziemlich positiv aufgefallen war: hier mehr dazu.





Das nächste Wochenende bringt einerseits Sembènes wirklich grandiosen La noire de... / Black Girl, F/SN 1966, 65’, OmeU, andererseits Fatih Akins Langfilmdebut, das im Gegensatz zu dem späteren Kram auch politisch interessant ist und reichlich Verbindungslinien zu den französischen Kollegen bietet: Kurz und schmerzlos (16.1. und 17.1.)

Die drei Höhepunkte der Reihe folgen aus meiner Sicht danach. Am Dienstag, 19.1. läuft Yamina Benguiguis Mémoires d’immigrés. L’héritage maghrébin, F 1998, Yamina Benguigui, 160’ OmeU, der sich an einer filmischen Annäherung an die Frage der Migrationsgeschichte aus den ehemaligen französischen Kolonien versucht. Ein gelungener Film, der seitdem glücklich zum Dokumentarfilm gebliebenen Benguigui, die der dritten Welle von Filmen aus dem Umfeld des "beur filmmaking" (Carrie Tarr) angehört. (Hier ein kleiner Artikel dazu - gar nicht so leicht aus dem Stehgreif was auf Englisch zu finden.)
Mittwoch, 20.1. bringt eines der seltenen frühen Beispiele filmischer Bearbeitung von Schwarzsein in Deutschland: Toxi, BRD 1952, Robert A. Stemmle, 88’.
Und schliesslich am Freitag 29.1. ein Kurzfilmabend zur Geschichte der italienischen Migration.

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