8. Dezember 2008

Neue DVDs 8.-14.12.

"Trotz anhaltendem Konsum und einer nach wie vor ungeminderten Produktion von Neuerscheinun­gen weist der deutsche Markt eklatante Lücken auf. Ein Großteil der künstlerisch bedeutenden Filme und zum Teil sogar komplette Œuvres von Schlüsselfiguren der Filmgeschichte – zum Beispiel von Yasujiro Ozu, Agnès Varda und Bela Tarr – sind in Deutschland (Stand: Juli 2008) nicht erschienen und werden womöglich auch nie erscheinen."

So Martin Büsser in der Jungle World. Am Stand Juli 2008 hat sich Dezember 2008 wenig geändert. Dennoch erscheint der eine oder andere Film auch in Deutschland auf DVD. Hier soll es dann zunächst auch nur um diesen deutschen Markt gehen, was den - selbstverständlich um ein vielfaches interessanteren - internationalen Markt angeht, so wird man unter anderem hier fündig: dvdbiblog, dvdiscovery, Dave Kehr und ganz besonders Jonathan Rosenbaum.

Es ist dann in der Tat nicht viel, was einen näheren Blick wert wäre diese Woche. Zunächst fällt Renoirs The River ins Auge. Der erscheint am 12.12. bei Arthaus, erstmalig in Deutschland. Freilich steht nicht zu vermuten, dass die Qualität - und insbesondere die Extras - dieser DVD an die R1-Veröffentlichung von Criterion heranreichen.

Am anderen Ende der kulturellen Skala: ein Mex-Trash-Film von Vielfilmer Rene Cardona Jr. namens Tornado, der direkt an das erste Posting in diesem Blog anschließt. Der Film ist Teil von etwas, das sich "CMV Trash Kollektion" nennt und inzwischen bereits bei Spindnummer 67 angelangt ist. Vielleicht ist die CMV Trash Kollektion die deutsche Entsprechung der Criterion Collection?

Immer stärker ist auf dem deutschen DVD-Markt das Fernsehseriensegment vertreten. Kürzlich fühlte ich mich beim Zeittotschlagen in der Unterhaltungselektronikabteilung Karstadts ins Nachmittagsprogramm der Neunziger Jahre zurückversetzt: Wirklich jeder Blödsinn, der irgendwann mal für ein halbes Jahr von RTL 2 ausgestrahlt wurde, wird inzwischen in schicker Box unter die Leute gebracht. Auch hier gibt es selbstvertändlich vereinzelt Perlen zwischen Air Wolf und Mein Partner mit der kalten Schnauze. Veronica Mars, ein cleverer, stylischer Genremix aus Soap Opera und Noir-Pastiche, war zumindest in den ersten beiden Staffeln eine solche. Die dritte Staffel, die diese Woche bei Warner erscheint, ist zwar deutlich schwächer ausgefallen (die Soap-Elemente nehmen Überhand, das dürfte das Hauptproblem sein), Fans der ersten beiden Abschnitte werden sich davon aber sicher nicht abhalten lassen. Neueinsteiger beginnen natürlich ganz vorne, mit der brillianten ersten Staffel. Hier das Intro in leider suboptimaler Qualität:


Zuletzt ein Hinweis auf eine DVD, die Thomas im filmtagebuch sicherlich noch ausführlicher ankündigen und bewerben wird. Der Puppentrickfilm Blood Tea and Red String ist die dritte Veröffentlichung des jungen Labels Cinema Surreal und wurde von Thomas bereits mehrmals wärmstens empfohlen. Hier der Trailer:

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