30. Januar 2011

Kreuzberg-Doku: "Nicht Böse Sein!"



Vor dieser Empfehlung muss ich zweierlei klarstellen: Ich kenne den Regisseur Wolfgang Reinke persönlich und war lange Zeit sein Arbeitskollege. Und in der Location, in der das stattfindet, verdiene ich mir meine Brötchen. Ich räume beides gerne ein und will aber dennoch klarstellen, dass beides keinerlei Einfluss auf meine Empfehlung hat. Denn Wolles Dokumentarfilm Nicht Böse Sein ist meiner Meinung nach ein ganz und gar hervorragender Kreuzberg-Film, in dem weit mehr Wahrhaftigkeit steckt als in allen anderen Filmen, die in den vergangenen Jahren dieses Label für sich beanspruchten.

Zu sehen ist der Film am kommenden Freitag, 04.02. um 20 Uhr, im Kultursalon Roderich gegen einen schmalen Obulus von 3 Euro. Wolfgang Reinke und sein Kameramann Gines Olivares werden persönlich anwesend sein.

Zum Inhalt:
"Drei Männer in einer Wohngemeinschaft, 54 m² in Berlin Kreuzberg. Sie schlafen in Küche, Bad und halbem Zimmer. Junkies, Ex-Knackis und Alkoholiker zwischen Hartz IV, dem nächsten Schuss, Wodka und Bier – der Albtraum jeder bürgerlichen Nachbarschaft. Andi träumt von einer eigenen Wohnung, Dieter muss für 100 Tage in den Bau und Wolfgang schreibt Gedichte. In der klaustrophobischen Enge dieser Gemeinschaft benebelter Geister wirken Glück und Liebe wie Schatten einer längst vergangenen Zeit. Während es in dem Dreck, dem Chaos und der Verzweiflung zu rührenden Momenten kommt, brechen die Konflikte zunehmend stärker durch: die Stromrechnung, die Miete, die geklauten Pullis. Doch Andi bringt das scheinbar paradoxe ihrer Situation auf den Punkt: 'Kein Mensch lebt doch gern alleine!'"

In seiner Rezension schreibt Dietrich Kuhlbrodt: "Das Ergebnis ist sensationell. Jedem ist zu wünschen, „Nicht böse sein!“ sehen zu können." Eine Möglichkeit dazu bietet sich am kommenden Freitag im Roderich.

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