Die Reihe Cinema Trans-Alpino, die gestern im Zeughaus Kino begann, widmet sich den deutsch-italienischen Beziehungen im Lauf der Filmgeschichte. Neben allerlei Schlagern und Evergreens aus dem Bereich des Autorenkinos gibt es dabei auch zwei Beispiele aus dem Kintopp zu sehen, die eine besondere Empfehlung verdienen.
Am 07.01. (Wiederholung tags darauf) läuft mit Zinksärge für die Goldjungen eine mafiöse Romeo & Julia-Variante im Hamburger Milieu um 1973. Mittendrin: Henry Silva, der Mann mit dem Gesicht aus Stahl. Christian Keßler schrub vor einigen Jahren in der "Splatting Image" sehr begeistert: "Ein echter Lattenkracher für Exploitationfans!" und "Wenn es jemals ein deutsches Gegenstück zu italienischen Polizeifilmen gegeben hat, so ist das ZINKSÄRGE". Nachlesen kann man das hier.
ZINKSAERGE FUER DIE GOLDJUNGEN - MyVideo
Am 21.01. zeigt das Zeughaus schließlich mit Mario Bavas Blutige Seide einen fürwahr stil- und genreprägenden Film aus italo-deutschen Filmproduktionsschmieden der 60er Jahre. Die Geschichte um einen Killer, der in einem luxuriösen Modeatelier Mannequins ermordet, um an ein geheimnisvolles Tagebuch zu kommen, zog eine ganze Welle hochstilisierter italienischer Slasherfilme nach sich (die Filme Dario Argentos zählen dabei sicher zu den bekanntesten), die unter dem Begriff "Giallo" firmieren. Eine sehr schöne Hommage an dieses sehr spezifisch italienische Subgenre findet sich etwa in Brian De Palmas Dressed to Kill, der den Giallo wieder mit dessen ursprünglicher Inspiration - Hitchcocks Psycho - engführt. Bavas Giallo-Prototyp gehört nach wie vor zu den schönsten Vertretern seiner Art und wird unbedingt empfohlen! Eckhard Schmidt schrub seinerzeit in der Süddeutschen: "Knarrende Türen, vermummte Mörder, schwarze, mit blauen, roten und gelben Scheinwerfern nur spärlich ausgeleuchtete Szenerien, wahnwitzige Kämpfe gejagter Mädchen mit ihren Mördern, Blut an Kleidern, Gesichtern und Händen, losgerissene Dachrinnen, glühende Öfen, Perlen, rote Telephone, mysteriöse Schatten, Revolver, Luxuswagen – das alles gerät Bava zu einer beeindruckenden (… ) Vision vom Leben mit, in und von der Angst."
1 Kommentar:
schöne Reihe. Nur das Fehlen von Lemkes 48 Stunden bis Acapulco ist unerklärlich... um nicht zu sagen: unentschuldbar
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