8. März 2010

Über Wut im Haus der Kulturen der Welt


Das Haus der Kulturen der Welt eröffnet mal wieder eine Ausstellung und damit auch mal wieder eines dieser Filmprogramme, die auf stets bedauerlicherweise sehr beengtem Raume versuchen, Großes zu leisten. Diesmal Wut (das klingt ja erstmal wie die neuste Beliebigkeit aus dem Hause wo früher 365 Tage lang Filmgeschichte interpretiert wurde) aber die Filme rechtfertigen den etwas einebnenden Zugriff durchaus.

Rakesh Sharmas Film mit dem nicht unproblematischen Titel Final Solution, den ich nicht kenne, aber durchaus für interessant halte, nach dem was ich gelesen habe, ist ebenso teil des Programms wie der Klassiker von Godard/Miéville/Gorin Ici et Ailleurs versucht sich an einer allerdings noch immer eher unsäglichen Antwort auf das, was Godard für eine Meinung zum Israel-Palästinakonflikt hielt und hält. Bei Ici et ailleurs und Shahida von Natalie Assouline fragt man sich, ob die Reihe nicht auch eine nicht ungeschickte Reflektion des antiimperialistisch verstellten Blicks auf den Konflikt sein will. Was nicht das unehrenhafteste Unterfangen wäre.

Wen das alles eigentlich gar nicht so sehr interessiert, hat trotzdem genug Grund sich das Filmprogramm näher anzuschauen: es laufen auch ganz unstrittig großartige Filme wie Fassbinders Warum läuft Herr R. Amok? (der Film wird im Rahmen eine Kolloquiums von Georg Seeßlen eingeführt), Abbas Kiarostamis First Case Second Case (Qazieh, Shekl-e Avval, Shekl-e Dovom), La rabbia von dem laut Programm aber leider nur der Pasolini-Teil läuft und Jean Rouchs Les maîtres fous (Die verrückten Herren).

Das gesamte Filmprogramm gibt es hier, die Ausstellungsdetails hier. Leider ist der Ankündigung nicht zu entnehmen, ob die Filme von Film laufen. Anzunehmen ist es aber.

2 Kommentare:

Lukas Foerster hat gesagt…

Nicht so ganz klar ist mir bislang, was es mit diesem "Film-Kolloquium" auf sich haben wird. Da reden, wenn ich das richtig verstanden habe, Olaf Möller und Georg Seeßlen (gemeinsam? mit dem Publikum?) über Filme von ua Fassbinder, Miike, Fincher, Godard und Jean Rouch. Da bin ich doch sehr gespannt, was das nun wieder werden soll...

orcival hat gesagt…

Ich habs auch nicht verstanden. Aber durch Klarheit haben die vom HKW auch bisher eher nicht beeindruckt. Z.B. das mit dem Tag der Francophonie hab ich auch nicht verstanden. So ein indefinites "Irgendwas müssen wir ja machen" zu diesem seltsamen Konzept hab ich nu lange nicht mehr gesehen...