18. Februar 2010

Tunde Kelani in der Werkstatt der Kulturen

Tunde Kelani ist, soviel traue ich mich auf Grundlage von nur dreien seiner Filme zu behaupten, einer der wichtigsten Autoren, die der relativ jungen nigerianische Videoindustrie seit deren Inauguration Anfang der 1990er Jahre er- und, in einem gewissen Sinn, entwachsen sind. Denn vom unbehauenen Seifenopernidiom des frühen Nollywood trennen Kelanis souveräne Mise-en-scène und politisches Engagement Welten. Kelanis neueste Arbeit, das allegorische Königsdrama Arugba (2009), ist heute Abend um 19:00 in der Werkstatt der Kulturen zu sehen. Dort stellt der in Berlin lebende Filmkritiker J. Enoka Ayemba jeden dritten Donnerstag des Monats stets interessante, manchmal herausragende Beispiele aus den florierenden Videografien des subsaharischen Afrika vor; auch und gerade während der Berlinale, in der afrikanisches Kino nur am Rande vorkommt. Von Nollywood, das die Kosslicks dieser, i.e., der falschen Welt nicht einmal mit spitzen Fingern anfassen, ganz zu schweigen. Hinschauen!

1 Kommentar:

thomas hat gesagt…

(ich erwähne lieber nicht, dass es zum südafrika-schwerpunkt der berlinale 2004 einige veranstaltungen zum thema "nollywood" gab - unter anderem auch workshops mit nigerianischen regisseuren auf dem talent campus - und dass "nollywood" dadurch einer breiteren öffentlichkeit überhaupt erstmals vorgestellt wurde)

;)