10. Juli 2009

Buchtip: Tobias Nagl - Die unheimliche Maschine




Die Forschung zu Exotismus und Rassismus in Deutschland ist ja nicht gerade wohletabliert, wenn es um die filmische Repräsentation geht. Um so begeisterndern, dass Tobias Nagl (der wenig überraschend unterdessen in Kanada lehrt) nun mit "Die unheimliche Maschine" ein Buch vorgelegt hat, an dem man a) glücklicherweise in Zukunft nicht mehr vorbeikommt und b) das wohl eines der Bücher des Jahres ist.

Nagl untersucht vorrangig die Darstellung Schwarzer im Weimarer Kino. Daneben klingen aber natürlich auch die Bildsprache des (deutschen) Kolonialismus und die Umkämpftheit dieser Bilder an. Nach Wolfgang Fuhrmanns brillianten Untersuchungen zum deutschen Kolonialfilm, die jedoch nur teilweise veröffentlicht sind, stellt das Buch mit seinen Dimensionen eines Ziegelsteins nun einen guten, theoriegesättigten Überblick dar. Schade nur, dass man das Buch angesichts des Preises wohl eher der Bibliothek seines Vertrauens zur Anschaffung empfiehlt, als es sich selbst zu kaufen.

Tobias Nagl: Die unheimliche Maschine: Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino, 828 Seiten, 49,- EUR

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