29. April 2009

Im Kino: Knowing


Alex Proyas, der zuletzt für das ungelenke CGI-Vehikel I, Robot (USA 2004) nach einer Erzählvorlage Isaac Asimovs verantwortlich zeichnete, hat wieder zugeschlagen: Knowing (USA 2009) ist ein restaurativer Eso-Sci(entology)-Fi-Mystery-Katastrophenfilm, der sich - im Guten wie im Schlechten - durch seine durchschlagende Unentschlossenheit auszeichnet. Dass Blockbuster disparate Genres amalgamieren und alternieren, dass folglich die in diesen Genres beschlossenen emotionalen Register oft mit einer Geschwindigkeit in- und durcheinandergehen, die auf keine Kuhhaut geht, ist nichts Neues. Häufig aber ist zu beobachten, wie ein Genre, eine Affektökonomie die Oberhand gewinnt und den anderen so einen Anhalt und eine gemeinsame Form gibt.

Nicht so in Knowing, der im Rhythmus der Szenenwechsel die Tonlage ändert und - wenn überhaupt - nur von Nicolas Cages immergleichem leidenden Gesichtsausdruck (siehe oben) zusammengehalten wird. Das klingt wie ein Verriss, ist aber keiner: Muss man zunächst befürchten, in einem ganz solide ins Bild gesetzten Mystery-Thriller gelandet zu sein, findet man sich plötzlich in einem mehr als solide inszenierten Katastrophenfilm wieder, um kurze Zeit später... Keine Sorge, hier wird nicht gespoilert, soviel aber sei vorweggenommen: Am Ende läuft Knowing völlig aus dem Ruder, seine vormalige Solidität verflüssigt sich gewissermaßen, man könnte auch sagen: der Film verliert den Verstand.

Davor wollen leider einige aufdringlich hölzerne Familienszenen durchgestanden werden, die ähnlich gearteten Momenten bei Steven Spielberg nacheifern, ohne an dessen emotives Gespür heranzureichen. Trotzdem: Die Reise lohnt!

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