Aus irgendwelchen Gründen wird hier gerade nicht mehr auf Kinovorführungen hingewiesen, aber macht das was, wenn das Kino im Theater agressiver, aktueller und intellektueller reflektiert wird, als im Kino? Eine Empfehlung für eine Inszenierung in den Sophiensälen: PIERRE UND DIE ANDEREN von Christine Groß und Ute Schall, bekannt aus dem Pollesch-System. Die Aufführung rollt los von Fassbinder und der Nouvelle Vague (Rivettes OUT 1), hinweg in eine verblödete audiovisuelle bundesrepublikanische Gegenwart. Die Schauspielerin Gloria gerät ihrer wirtschaftlichen Misere wegen ins von einer Filmemacherin als Cinéma Vérité missverstandene Reality-TV. Nur das Action-Theater kann sie retten. Bleibt die Frage: Wo ist zwischen Theaterbühne und Fernseh-Trash eigentlich das Kino abgeblieben?
Sophiensäle, Mittwoch den 29.04., 21 Uhr zum letzten Mal.
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