15. März 2009

Tribute to Ann Savage.




Das Kino Arsenal zollt der im vergangenen Dezember verstorbenen B-Movie-Aktrice Ann Savage seinen Tribut und zeigt zu diesem Zweck am 15.03. Guy Maddins sehr schönen My Winnipeg (Savages letzte Rolle, vergangenes Jahr im Forum), sowie zuvor den vom Prince of the Poverty Row Edgar G. Ulmer (hier ein Essay auf Senses of Cinema, ein vermutlich sehr lesenswertes Buch über ihn erschien vor kurzem in England) inszenierten Film Noir Detour, der sich einer treuen Kult-Anhängerschaft erfreut (und zudem in Thom Andersens Los Angeles plays itself referenziert wird).

Der Programmtext zitiert eine Äußerung von Guy Maddin, die unweigerlich große Lust auf dieses B-Movie macht:

Als George Toles und ich das Drehbuch zu MY WINNIPEG fertig geschrieben hatten, nachdem ich mich in die mythisch unfertigen Tage meiner Kindheit und der Kindheit meiner Stadt seltsam zurückversetzt fand – Tage, die ganz und gar von der Herrschaft eines Angst einjagenden mütterlichen Titans überschattet waren; Jahre, die ich erschaudernd vor den parfürmierten Fäusten der hinreißenden und glamourösen Diktatur meiner Mutter verbracht hatte; eine Ära, in der die ängstlichen Einwohner unserer Stadt sich geduckt oder auf Zehenspitzen unter den emporragenden Beinen jener grausamen und alles erblickenden Matriarchin bewegten, die gespreizt wie der Koloss unsere Umgebung von oben überspannte – da wusste ich, dass es nur eine Person geben würde, JEMALS gegeben hatte, die die Rolle meiner Mutter würde spielen können: Ann Savage. Savage hat natürlich schon für ihre vergiftend-komplexe Darstellung der Vera unsterblichen Ruhm erlangt – die beängstigendste femme fatale in der Geschichte des Film noir. Eine Rolle, für die sie genauso barbarisch angegriffen wurde, wie sie sie gespielt hatte. Eine Rolle, die sie in nur drei rasenden Tagen aufgesogen und wieder ausgespuckt hatte; sie, die wutentbrannteste Schauspielerin im berühmtesten Poverty Row Film aller Zeiten, Edgar G. Ulmers Meisterwerk DETOUR.

Zwei Clips zu diesem Programm auf YouTube:





Der ein Jahr später entstandene Renegade Girl mit Ann Savage fällt in den USA unter das Public-Domain-Recht und ist deshalb auf archive.org in voller Länge zu sehen.

Keine Kommentare: