Als Alternativprogramm zum Wrestlerfilm läuft im selben Kino heute Carlos Reygadas' neuestes Werk Stellet licht, über das Ekkehard Knörer sich unlängst in der taz äußerst angetan äußerte:
"Es gibt Szenen des Glücks, Musik aus dem Radio, Johan fährt mit dem Auto dazu mehrfach im Kreis. Ein Bad der Familie in einem Teich als in die Tragödie eingelegte Idylle. Momente der Leichtigkeit - minutenlang singt einmal, ein Ereignis wie aus dem Nichts, Jacques Brel. Es gibt die tiefe Verzweiflung am Straßenrand, im Regen, fast nicht zu erkennen sind die Figuren in der herzzerreißendsten Szene dieses irdisch schönen Films." (mehr)
Der Film ist Teil eines recht neuen Minifestivals namens "In 14 Filmen um die Welt", das bereits in vollem Gange ist. Einige der Höhepunkte stehen aber noch aus: Neben Reygadas darf man vor allem auf Jia Zhang-kes Dokumentarfilm Useless gespannt sein, der am 4.12. um 20:00 Uhr und am 5.12. um 22:00 Uhr zu sehen sein wird. Von Lisandro Alonsos Liverpool dagegen möchte ich zwar nicht unbedingt abraten, wirklich überzeugt hat er mich aber nicht. Wer auf Sex und Gewalt gegen Tiere spekuliert, wird in jedem Fall enttäuscht werden.
Ein Tipp für Festivalbesucher: Es schadet nicht nur nicht, ein wenig nach der offiziellen Startzeit zu erschienen, es ist sogar zu empfehlen. Die Veranstalter halten es für eine gute Idee, vor den Hauptfilmen (ausnahmslos deutsche) Kurzfilme zu programmieren, die nach meinen bisherigen Erfahrungen allesamt ganz fürchterliche Filmhochschulen-Ausstoßware sind. Wer da eine Viertelstunde später erscheint, schont seine filmästhetische Sensibilität.
1 Kommentar:
wer es zu stellet licht nicht ins kino schafft, findet im sortiment von videodrom und filmkunst eine englisch untertitelte dvd.
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