7. April 2012

Italo-Reihe bei den "Freunden des Schrägen Films"

Wer wissen will, was Dominik Graf einst mit dem Begriff "italodynamisches Erzählen" meinte, bekommt in den nächsten Wochen in der neuen Film-Staffel der "Freunde des schrägen Films" bestes Anschauungsmaterial geliefert: Unter dem Titel "Leder, Knarren, Meuchelmörder - Italienische Thriller der 60er und 70er Jahre" läuft dort bereits seit vergangenen Montag (an dem dann auch eines der großen Highlighs bereits lief: Der Tod trägt Schwarzes Leder, ein Film über die Aufdeckung eines Kinderprostitutionsrings, der Bahnen bis in höchste Politkreise zieht, den ich schon zu lange nicht mehr gesehen habe, um den kürzlich ausgestrahlten Graf-Film Das unsichtbare Mädchen damit wirklich in Bezug bringen zu wollen, auch wenn ich mehrfach an diesen Film denken musste) eine wirklich exzellent kuratierte Reihe, die den italienischen Thriller noch bis in den Juni von seiner schönsten Seite her zeigt: Schmutzig-spekulativ einerseits, von unbedingtem Stilwillen geprägt andererseits, in der Welt der reißerischen Trivialromane ebenso beheimatet, wie er mit einem Bein im harten, realistischen Alltag des Italiens der 60er und 70er Jahre steht.

Das Programm findet man hier auf der Website des Kinos. Ganz besonders empfohlen seien Der Killer von Wien, Die Grotte der vergessenen Leichen und Der Schwanz des Skorpions (hier hatte ich dazu was geschrieben). Zum Horror-Sex im Nachtexpress werde ich eine Einführung halten, allerdings ist der Film wirklich nur ausgekochten Sleaze-Heimern und nicht unbedingt Einsteigern zu empfehlen.

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