5. Mai 2010

Korean Film Council Hub Library an der FU


An der FU Berlin gibt es seit einiger Zeit eine sogenannte Hub-Library mit um die 700 koreanischen Filmen. Aufmerksam gemacht hatte mich dvdbiblog. Heute habe ich mir die Filmsammlung angesehen. Sehr schön sieht das aus, eine größere Sammlung koreanischer DVDs dürfte man in Berlin nicht finden - und wenn, dann höchstens in privater Hand. Der Schwerpunkt liegt auf dem Gegenwartskino, es sind aber auch einige Filme und Filmboxen des Korea Film Archive vorrätig. Alle Filme sind englisch untertitelt. Gut versteckt ist die Bibliothek, sie befindet sich in der Bibliothek der Erziehungswissenschaften in der Silberlaube und da wiederum im ersten Stock, hinter einigen Regalen psychologischer Fachliteratur. Leider sind die Filme (noch?) nicht außer Haus entleihbar. Ansehen kann man sie bisher nur vor Ort an Sichtplätzen in der Bibliothek.
Nicht nur aufgrund dieser Bibliotheksinitiative ist das Korean Film Council eine bemerkenswerte Institution. Teil der Bibliothek sind außerdem Buchveröffentlichungen der Institution. Besonders interessant ist eine Serie von Monografien, die sich mit einzelnen Regisseuren beschäftigt. Fast alle im Ausland und auf Filmfestivals auch nur halbwegs bekannten koreanischen Filmemachern ist ein Buch oder wenigstens ein Buchabschnitt gewidmet, außerdem finden sich Monografien zu klassischen Regisseuren wie Shin Sang-ok oder Kim Ki-yong. Diese Monografien sind nicht allzu umfangreich, aber dafür liebevoll und durchdacht zusammengestellt. Die Veröffentlichung zu Hong Sang-soo etwa umfasst neben einem Überblickstext und einem langen Interview Essays von David Bordwell und Claire Denis.
Alle diese Bücher sind in den letzten drei, vier Jahren erschienen und in englischer Sprache verfasst. Das staatlich geförderte Korean Film Council hat es sich zur Aufgabe gemacht, jährlich drei bis sechs dieser Regisseuresmonografien heraus zu bringen. Welche erwähnenswerten Auteur-Monografien sind in diesem Zeitraum in Deutschland erschienen? Hier wartet man immer noch auf den Thome-Sammelband, viel mehr ist nicht los. Die koreanische Cinephilie gibt es auch wegen Initiativen wie dem Korean Film Council...

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