20. April 2010

Symposium: MANN - FRAU - MASCHINE. FRITZ LANGS METROPOLIS

Die Deutsche Kinemathek richtet anlässlich der Restaurierung von METROPOLIS in Zusammenarbeit mit dem Potsdamer Einstein-Forum ein Symposium aus.

Hier der Ankündigungstext:

Das Einstein Forums und die Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen
laden ein:

Symposium
MANN - FRAU - MASCHINE
FRITZ LANGS METROPOLIS

Samstag, 24. April 2010, 14 - 18:30 Uhr

Ort: Filmhaus am Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 2
Berlin-Tiergarten

Programm:
14:00: Rainer Rother, Deutsche Kinemathek - Museum für Film und Fernsehen
Begrüßung
Werner Sudendorf, Leiter der Sammlungen, Deutsche Kinemathek
"Die Maschine Metropolis"

15.00: Bjørn Melhus, Videokünstler, Berlin
"Maschinenmarienverehrung! Über Replikanten, Cyborgs, Maschinenmarien und sonstige Roboterjosefs

16.30: Sabine Scholl, Schriftstellerin, Berlin/Wien
"Lust-Orte: Ewige Gärten und fliessende Welt"

17.30: Philipp Stoellger, Professor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie, Universität Rostock
"Babel oder die Versöhnung?"

Konzeption und Moderation:
Kristina Jaspers, Peter Mänz (Museum für Film und Fernsehen)
Rüdiger Zill (Einstein Forum)

Der Film METROPOLIS, von dem in Buenos Aires gerade erst eine fast vollständige Kopie wiedergefunden worden ist, steht im Mittelpunkt eines scheinbar unendlichen Systems von Referenzen. Zum einen ist er mit kunst- und kulturhistorischen Zitaten aufgeladen, zum anderen wurde er bis heute selbst Vorbild und Vorlage für zahlreiche Filme und Videoclips. Im Vordergrund der bisherigen filmwissenschaftlichen Analysen stand meist die futuristische Filmarchitektur, das Bild der modernen Großstadt. Das Symposium "Mann - Frau - Maschine" schlägt einen anderen Weg ein. Aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive sollen neue Schlaglichter auf das Filmkorpus METROPOLIS geworfen werden. Es steht das Beziehungsgeflecht der Protagonisten im Vordergrund, das in der neuen, 25 Minuten längeren, restaurierten Fassung an Dynamik gewonnen hat.

Von der "heiligen Maria" zur "Hure Babylon" - welche Rollenmodelle bieten die Frauengestalten des Films? Exotismus und Erotik - die Schauwerte des Kinos formulieren zugleich dessen moralische Abgründe. Welches Geschlecht hat ein Roboter, und handelt es sich bei der "Maschinenmaria" um eine Persönlichkeitsspaltung zwischen Mensch und Maschine? Kalter Machtmensch, genialer Erfinder, jugendlicher Enthusiast - mit welchen männlichen Rollenklischees spielt der Film und wie führt er erneut den aufbrechenden Generationenkonflikt auf? Und wie glaubhaft transponiert er alte Sünden- und Erlösungsphantasien in eine moderne technische Welt?

Nähere Informationen unter www.einsteinforum.de

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