5. November 2009

Wien, Du hast es besser

Der Sinn, den die Filme von Ōshima Nagisa und Will Ferrell machen, und die Sinne, aus denen sie gemacht sind, verhalten sich zum ärmlichen Realitätssinn des "Qualitätskino"-Geschäfts wie Gliedmaßen eines Körpers, der die Ansagen des Über-Ich satt hat: konvulsivisch.


So schreibt Alexander Horwath im November-Programmheft des Wiener Filmmuseums ("Die Ausstellung findet auf der Leinwand statt"). Einen solchen Satz in einem Berliner Kinoprogrammheft zu lesen: darauf kann man lange warten, fürchte ich. Man hätte eigentlich nach der Viennale gleich in Wien bleiben müssen: Die erste Gesamtschau der Kinofilme Ōshimas, die nichts weniger ist als das wichtigste cinephile Ereignis des Jahres, war bereits in einigen amerikanischen Städten zu sehen und wird nach Wien noch in Helsinki, Edinburgh, Turin, Zürich und München Station machen. Nicht jedoch, etwas anderes hatte ich auch gar nicht erwartet, in Berlin.

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